Autor/in: Kerstin Gier
Verlag: ARENA
Seitenzahl: 343; 388; 482
Bände: Rubinrot; Saphirblau; Smaragdgrün – Liebe geht durch alle Zeiten
Die Straße wirkte friedlich und ruhig in der Dämmerung, während ich langsam zurückging, mich nach allen Seiten umschauend. Was war anders, was war gleich? Die Häuser glichen auch bei näherem Hinsehen sehr denen aus meiner Zeit. Bei vielen Details hatte ich zwar das Gefühl, ich sähe sie zum ersten Mal, aber vielleicht hatte ich bisher nur nicht darauf geachtet.
-Seite 51 / Rubinrot
Inhalt in einem Satz: Gwendolyn Sophie Elisabeth Sheperd wurde in eine große Familie eingeboren, in der viele Geheimnisse, betreffend ihre Cousine Charlotte, kursieren, die jedoch nicht sie, sondern Gwen getroffen haben – doch mitten im Tumult um Zeitreisen verliebt sich Gwen auch noch in den arroganten Kotzbrocken Gideon de Villiers.
Beschreibung in drei Worten: geheimnisvoll, fässelnd, gefährlich (zum verlieben)
(…) soweit ich wusste, ging es um die Rettung der Welt, mindestens.
-Seite 27 / Saphirblau
Aussehen und Gestaltung: Band 1 ist in Rot gehalten, und mit schwarzen Wölfen und Rosen als Rahmen versehen. In der Mitte am unteren Rand sieht wan zwei Personen – ein Mädchen und einen Jungen – die noch sehr entfernd voneinander stehen. Das zweite Band ist passend zum Titel in blauen Farben gehalten. Auch hier sind zwei Personen zu sehen, die sich ein Stückchen weiter genähert haben. Auf dem letzten Band der Trilogie tanzen diese Figuren zusammen. Meiner Theorie zufolge sollen die Figuren Gwendolyn und Gideon darstellen, was auch passen würde, weil (Achtung Spoiler!) die beiden sich immer näher kommen, bis sie sich schließlich komplett lieben. Der letzte Band hat die Farbe grün.
Das war gut: Wie schon im Inhalt erklärt, wächst genannte Gwendolyn Sophie Elisabeth Sheperd in einer großen Familie auf. In einem Haus leben Großmutter, Großtante, Tante, Cousine, Mutter, Geschwister von Gwendolyn und natürlich Gwen. Zudem lebt in diesem Haus, in einer einzelnen, abgeschirmten Wohnung, der Butler, M Bernhard. In dieser Großfamilie gibt es mehr Geheimnisse, als sonst irgendwo, weil Charlotte, die Cousine von Gwendolyn, ein Gen in sich trägt, was sie zu etwas ganz besonderem macht: das Zeitreise-Gen. Gwendolyn hat viel mit Familie und besagter nervtötenden Cousine zu tun, als sie plötzlich auch noch selbst in der Zeit zu springen anfängt. Sie wendet sich an ihre Freundin Leslie, die nach dem – gezählt – dritten Zeitsprung Gwen überredet, ihre Mutter zu kontaktieren, die mit ihr zu einer Loge vom Grafen St. German geht. Dort lernt Gwen den nicht gerade charmanten Gideon de Villiers kennen, der genau wie sie, das Zeitreise-Gen beherbergt. Gwendolyn hört viel über gewisse Verräter Lucy Montrose und Paul de Villiers, die, „verliebt und leichtsinnig“, wie Großtante Maddy es beschreibt, mit dem ersten Chronografen (Maschine, um kontrolliert in der Zeit zu springen; nur für Gen-Träger) in die Vergangenheit geflüchtet sind. Hals über Kopf stürzt sich Gwen mit Begleitung von Gideon in die Mission.
Ich persönlich liebe Bücher, in denen zur Hälfte Fantasy-, als auch Liebesromanabschnitte vorkommen. So passte natürlich auch die Zeitreise-Trilogie zu mir, die ich in sehr kurzer Zeit verschlungen habe.
Viele Leser und Leserinnen träumen davon, einmal in der Zeit reisen zu können, und so hat Kerstin Gier dieses Thema aufgegriffen, und daraus ein mehrteiliges Buch gebaut, das bei den Meisten sehr gut ankam. Sie beschrieb das alte London, wo Gwen wohnt, und auch in der Zeit reist, so genau, das man sich in die Protagonistin hineinversetzen konnte, und sich selbst im alten London wiederfand.
Wir alle kennen sie: die nervigen Cousinen oder Cousins, die ein oder zwei Jahre älter sind als man selber, und immer alles besser wissen müssen. So nahm auch Kerstin Gier mehrere Szenen aus dem Alltag, und schrieb sie passend in die Bücher. Charlotte kann einfach nirgends die Finger heraus halten, und andere machen lassen!
Achtung Spoiler! Im zweiten Teil lernt Gwen einen Dämon (!?) nahmens Xemerius kennen, der sie nicht in Ruhe lässt, und zu jeder Situation, wenn er dabei ist, einen Spruch reißen kann. Generell kann Gwen Geister sehen, hören und mit ihnen sprechen, was auch im ersten Band seinen Vorteil hat, weil sie Schulgeist James August Peregrin Pimplebottom mehrmals um Rat fragen muss, wie richtig Sitzen, Teetrinken, laufen etc. in der Vergangenheit funktioniert.
Fazit: Eine packende und mitreißende Geschichte über zwei Teenager, die mit „übernatürlichen Kräften“ zu kämpfen haben, und zudem beweisen müssen, dass die eigene Liebe kein Plan eines anderen war. Für jeden zu empfehlen, der Herzschmerz, Spannung und Lovers in einem haben möchte! – Natürlich mit dem einen oder anderen Pistolenschuss verbunden ;-).
Bewetung: 5/5 + L♥vers
Sonstiges: Die Zeitreise-Trilogie wurde in Regie von Felix Fuchssteiner und Katharina Thalbach ins Kino gebracht. In den Hauptrollen waren Maria Ehrich (Gwendolyn Sheperd) und Yannis Niehwöhner (Gideon de Villiers). Sie wurde im Jahre 2016 mit dem Finalen Smaragdgrün abgeschlossen.
„Nichts ist leichter zu berechnen als die Reaktion einer verliebten Frau.“
Tja, und wie reagiert eine verliebte Frau, wenn sie erfahren hat, dass sie angelogen und manipuliert wurde? Richtig: Sie telefoniert stundenlang mit ihrer besten Freundin, um dann schlaflos im Dunkeln zu sitzen, und sich zu fragen, warum zum Teufel sie auf diesen Typen hereingefallen ist, während sie sich gleichzeitig vor Sehnsucht die Augen aus dem Kopf heult … – in der Tat leicht zu berechnen.
-Seite 18 / Smaragdgrün